Seit einem Jahr haben wir alle ein ganz anderes Leben. Die Lebenssituationen vieler Menschen hat sich drastisch geändert und wir haben eine Krise erlebt wie wir es uns noch kurz davor nicht hätten vorstellen können. Seit einem Jahr schlägt der Virus um sich, und verbreitete sich rasant auf der ganzen Welt. Aber es war nicht nur der Corona-Virus – es war das Patriarchat das um sich schlägt und gerade in Zeiten der Krise Dinge zum Vorschein brachte, die wir vorher nicht so klar und deutlich sehen konnten. Patriarchale Strukturen sind zum Vorschein gekommen. Die Plage mit der wir nicht erst jetzt zu kämpfen haben, ist die strukturelle Benachteiligung von Frauen. Die Corona-Pandemie hat gezeigt wie weit wir wirklich sind – der Virus reicht, um uns zu zeigen wie schwer Kinderbetreuung und Karriere zu vereinen sind. Vor allem Frauen waren von den ersten Entlassungswellen und von enormen Gehaltseinbußen betroffen. Gleichzeitig hat uns die Krise gezeigt: Frauen sind die Stütze der Gesellschaft!
Der Internationale Frauentag
Der internationale Frauentag am 8. März ist ein Tag, an dem es um Gleichstellung und den Einsatz dafür geht. Die Jungen Musliminnen Österreichs stehen für eine Gesellschaft, in der die Gleichstellung zwischen den Geschlechtern gelebt wird und in der alle Menschen, unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Herkunft und ihrer Religion selbstverständlicherweise die gleichen Chancen haben. Genauso wie wir mit vereinten Kräften solidarisch gegen das Corona-Virus kämpfen, braucht es eine feministische Solidarität und vereinte Kräfte für eine gerechtere Gesellschaft.
Für uns als JMÖ ist jeder Tag Weltfrauentag.
Die JMÖ leistet tagtäglich einen wichtigen Beitrag zur feministischen Arbeit in Österreich. Gerade muslimische Österreicherinnen sind nicht nur aufgrund ihres Geschlechts, sondern auch aufgrund ihres Glaubens oder ihrer Herkunft oft von mehreren Formen der Diskriminierung und Ungleichbehandlung betroffen. Dieser Ungerechtigkeit wirken wir mit unserer Arbeit entgegen. Wir haben an zwei Fronten zu kämpfen – einerseits gegen traditionelle Rollenbilder und andererseits gegen die Vorurteile gegenüber DER „ach so unterdrückten“ muslimischen Frau.
“Heimat, bist du großer Töchter” war das Motto unserer Frauentags-Veranstaltung am 7. März 2021. Schon Johanna Dohnal forderte eine gegenderte Bundeshymne in den frühen 90er Jahren. Erst ein Gesetz, das durch vereinte Kräfte und über Parteigrenzen hinweg, beschlossen wurde, ließ es Wirklichkeit werden. Vor 10 Jahren schlossen sich Frauen zusammen, damit sie gesehen werden. Denn Frauen, ihre Biografien, ihre Geschichten und ihre Leistungen dürfen nicht übersehen werden. Und dafür wird schon lange gearbeitet. Das zeigt uns, dass große Ziele nur gemeinsam erreicht werden können. Vor 110 Jahren wurde der erste Internationale Frauentag begangen.
In diesem Sinne wünschen wir einen solidarischen und starken Internationalen Frauentag!
Hier geht es zur Online- Frauentagsveranstaltung der JMÖ vom 7. März 2021.